Am vergangenen Freitag, 8. August 2025, konnte Pfarrerin Claudia Gabriel im Bergkirchlein eine grosse Anzahl Zuhörerinnen und Zuhörer zu einem besonderen Konzert begrüssen. Das Konzert umfasste sowohl Musik als auch Texte. Das international tätige Ensemble Orion, bestehend aus Noëlle-Anne Darbellay und Matthias Müller (Violine) sowie René Camacaro (Viooncello) verstanden es, mit ihrem mitreissenden Musizieren das Publikum schon mit den ersten Takten des Streichtrios op. 34 Nr. 5 von Luigi Boccherini (1743 – 1805) in den Bann zu ziehen. Als zweites Werk brachten die drei Musiker ein kurzes Trio des 1957 geborenen Daniel Glaus zur Aufführung, das mit seinen sphärischen Klängen gefühlvoll zum ersten Teil der Gedichte überleitete.
Corina Schwarz hat für das Konzert im Nachlass ihrer Mutter Lili Schwarz (1938 – 2025) teilweise Gedichte gefunden, die bisher noch nie öffentlich gelesen wurden. Donat Rischatsch hat einen Teil dieser Gedichte neu ins Rumantsch da Vaz übersetzt. Die beiden Vortragenden nahmen die Stimmung der Musik auf und liessen diese Gedichte zu einer sehr schönen eigenen Art Musik werden. Das Gedicht «Die Zeit» («Il taimp») mit der Frage, was die Zeit sei, regte manch einen zum Nachdenken an.
Im Anschluss an die Gedichte begeisterte ein zweites Trio von Boccherini die Zuhörer. Anschliessend lasen Corina Schwarz und Donat Rischatsch abwechslungsweise in Deutsch und Romanisch die Gedichte
«Was sagst du?» («Tge schis?»), «Der kleine Tannenbaum», «Mondnacht in Sartons» («Ina notsch da clerglina si Sartons»), «Regen», «Geduld» («Passienztga») sowie «Leere Hände», alles liebevolle Gedichte, die durch die sehr gekonnte Interpretation eine besondere Atmosphäre in die Kirche brachten.
Diese besondere Atmosphäre blieb auch beim letzten Werk bestehen, dem „Chant d’adieux“ für zwei Violinen und Violoncello von Jean-Luc Darbellay (1946), dem Vater der Violinistin, der ebenfalls in der Kirch anwesend war. Die drei Musiker interpretierten dieses ebenfalls sphärische Stück mit grosser Ausdruckskraft und fesselten das Publikum so, dass es nach dem letzten Ton lange still war und erst anschliessend ein grosser Applaus für alle fünf Mitwirkenden einsetzte.
